Investmentfonds, kurz Fonds genannt, sind die optimale Anlageform für sehr unterschiedliche finanzielle Ziele. Wer heute einen Geldbetrag möglichst rentabel zur Geldanlage verwenden will, kommt an Investmentfonds kaum vorbei. Bei Beachtung einiger Punkte bieten Fonds als vergleichsweise sichere Anlagealternative gegenüber anderen Anlageformen als Investment eine Reihe von Vorteilen.
Investmentfonds bieten Anlegern und Sparern die Möglichkeit, schon ab kleineren Beträgen systematisch und mit vergleichsweise geringem Risiko in Aktien- und Anleihenmärkte zu investieren. Gegenüber der Geldanlage in einzelne Wertpapiere kümmert sich beim Fonds ein professioneller Fondsmanager um die Anlage des anvertrauten Geldes. Er wählt gezielt aus einer Vielzahl von Wertpapieren diejenigen aus, die gute Chancen versprechen und zu seiner Anlagestrategie passen.
Grundprinzip Investmentfonds – Wie funktioniert ein Fonds?
Die grundlegende Idee, die hinter Investmentfonds steckt ist ebenso einfach wie genial: Viele Anleger schließen sich zusammen, um gemeinsam etwas Größeres erreichen zu können. Sie investieren ihr Geld in einen gemeinsamen Topf, das ist der Fonds. Auf diese Weise entsteht ein großes Fonds-Vermögen. Dieses Vermögen wird von einer Fondsgesellschaft verwaltet. Sie investiert in viele verschiedene Wertpapiere, z.B. Aktien oder Anleihen. Dadurch kann die Fondsgesellschaft bzw. der von ihr angestellte Fondsmanager das Fonds-Vermögen auf viele Einzelwerte streuen und das Risiko des Fonds reduzieren – nach dem Motto: "Nie alles auf ein Pferd setzen!". Bei den meisten Fonds konzentrieren die Fondsmanager ihr Investment auf bestimmte Anlageschwerpunkte. Die Anlageschwerpunkte einzelner Fondstypen haben wir hier für Sie zusammengestellt: Zu den Fondstypen
Gesetzliche Vorschriften
Ein Fonds hat in Deutschland von Gesetzes wegen die Auflage, in verschiedene Aktien, verzinsliche Wertpapiere oder Immobilen zu investieren. Fondsmanager dürfen in keinem Fall mehr als 10 Prozent des Fondsvermögens in Wertpapiere oder Immobilien eines Unternehmens investieren. (Aktienfonds z.B. investieren nahezu ausnahmslos in Aktien. In Deutschland dürfen es nicht weniger als sechzehn verschiedene Wertpiere sein, wobei keiner mehr als zehn Prozent des Fondsvermögens darstellen darf.)
Nach oben hin ist die Anzahl unbegrenzt. Damit ist es für die Käufer von Fondsanteilen möglich, ihr persönliches Risiko bei der Geldanlage zu verringern, weil ihr Geld so weitläufig gestreut arbeiten kann.
Zudem ist vorgeschrieben, dass jeder Anleger, der einen Fonds zur Geldanlage nutzt, Anteile erhält, die wie bei Aktien beispielsweise mit einer Urkunde verbrieft werden. Durch den Kauf von Fondsanteilen werden die Anleger Miteigentümer am Vermögen des Fonds. Zudem gilt, dass jeder Fondsanleger am Anlageerfolg und an der Wertentwicklung des Fonds teilnimmt, egal ob er 50 Euro oder gar eine Million Euro investiert hat.
Vorteile von Investmentfonds
Flexibilität
Die Geldanlage in Investmentfonds ist sehr flexibel. Die Anteile des Investmentfonds können im Gegensatz zu vielen anderen Geldanlagen börsentäglich gekauft und verkauft werden. Anleger können über den Fonds zudem bereits mit geringen Beträgen an der Marktentwicklung der Börse teilhaben. Beispielsweise können schon ab 10 Euro im Monat über Sparpläne mit Investmentfonds Rücklagen für den Ruhestand aufgebaut werden. Die Sparraten können jederzeit erhöht, verringert oder auch ausgesetzt werden. Das in den Fonds investierte Kapital ist jederzeit verfügbar.
Risikostreuung
Die Risikostreuung von Investmentfonds ist gesetzlich vorgeschrieben. Sie lässt sich mit einzelnen Direktanlagen kaum erreichen. Investmentfonds investieren das Geld der Anleger nicht nur in ein einzelnes Unternehmen, sondern gemäß den Fondsbedingungen in verschiedene Aktien, verzinsliche Wertpapiere oder Immobilien. Durch diese Streuung können innerhalb des Fonds Verluste eines Wertes durch Gewinne eines anderen Wertes ausgeglichen werden.
Transparenz
Die Fondsgesellschaften informieren jährlich und halbjährlich mit umfangreichen Berichten über alle getätigten Transaktionen. Darüber hinaus stellen die meisten Fondsgesellschaften Informationen über die aktuelle Aufteilung des Fondsvermögens, beispielsweise über die Aufteilung nach Branchen, Regionen oder die größten Einzelpositionen des Fonds im Internet bereit.
Sicherheit
Es gibt eine Reihe von gesetzlichen Vorschriften und Regelungen, die dafür sorgen, dass das Kapital der Anleger ausreichend vor Manipulationen und missbräuchlichen Zugriffen geschützt ist. Die wichtigste Absicherung ergibt sich jedoch aus dem Investmentgesetz (InvG). Danach ist das Vermögen eines Investmentfonds Sondervermögen, das getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft verwahrt werden muss. Investmentfonds sind dadurch vor Insolvenz geschützt. Zudem ist die Investmentwirtschaft eine der am stärksten regulierten Branchen. Fondsgesellschaften müssen daher die gleichen Anforderungen erfüllen wie eine Geschäftsbank. Sie sind beispielsweise dazu verpflichtet, ausschließlich im Interesse der Anleger zu handeln. Dass diese Regeln eingehalten werden, wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) streng überwacht.
Die Fondsgesellschaft selbst hat keinen Zugriff auf das Kapital der Fondsanleger, sondern fungiert nur als Treuhänder. Das Kapital wird von einer Depotbank, die von der BaFin genehmigt werden muss, auf einem Sperrkonto verwahrt. Die Depotbank übernimmt damit auch die Aufgabe, neue Anteilsscheine auszugeben sowie sie von Anlegern, die ihre verkaufen möchten, zurück zu nehmen.
Unterschiedliche Fonds für unterschiedliche Ziele
Fonds ist nicht gleich Fonds. Denn jeder Fonds kann unterschiedliche Anlageziele verfolgen, z.B. größtmögliches Wachstum des Vermögens oder regelmäßige hohe Zins- bzw. Dividendenerträge. Um diese Ziele zu erreichen, kann der Fonds je nach Ausrichtung in verschiedene Wertpapierarten investieren.
Die gängigsten dieser Wertpapierarten sind Aktien, Anleihen (Renten) und Cash (Geldmarktpapiere). Dabei kann der Fonds Wertpapiere weltweit kaufen oder sich auf bestimmte Regionen und Länder konzentrieren. Einen noch gezielteren Ansatz wählen Branchenfonds, die gezielt in einzelne Sektoren der Wirtschaft wie Finanzwesen oder Technologie investieren.