Beteiligungsarten

Welche Arten von Beteiligungen gibt es?

Wer eine Beteiligung zeichnet, wird durch seine Geldanlage zum Unternehmer (als Gesellschafter oder Kommanditist). Damit ergeben sich gute Chancen auf eine erfolgreiche Ausschüttung, aber der Investor trägt auch umfangreiche Risiken. Bei allen Beteiligungen muss auf die Einkunftsarten, die Möglichkeiten der Verlustzuweisung und steuerliche Besonderheiten geachtet werden. Im Folgenden stellen wir Ihnen kurz einige verschiedene Arten von Beteiligungen mit ihren jeweiligen Besonderheiten vor.

Dieser Begriff ist wörtlich zu verstehen: Im Rahmen von Containerfonds wird in die weltweit verwendeten Transportbehälter investiert, mit denen meist auf dem Seeweg fast die gesamten weltweiten Warenströme abgewickelt werden. Mit der Zunahme des weltweiten Handels steigt auch der Bedarf an solchen Containern. Einige Experten rechnen mit einem konstanten Wachstum von 10 Prozent auf dem globalen Markt für Container. Diese Wachstumsraten hängen stark mit der Zahl der weltweit eingesetzten Containerschiffe zusammen. Im Gegensatz zu anderen geschlossenen Beteiligungen bieten Containerfonds die Absicherung der Investitionsobjekte gegen Diebstahl und Beschädigung durch Versicherungen. Containerfonds bieten deshalb relativ hohe Renditen bei gleichzeitig minimiertem Risiko.

Bei Investitionen in Geschlossene Immobilienfonds sind, wie bei allen Anlagearten, Chancen und Risiken sorgsam abzuwägen. Fließen Mieteinnahmen planmäßig und bleiben Umstände wie beispielsweise größere Gebäudeschäden aus, können über die relative lange Laufzeit solcher Fonds attraktive Renditen erzielt werden. Risiken wie zu hohe Anschaffungspreise der Immobilien oder Mietausfälle müssen einberechnet werden. Deshalb ist im Besonderen bei geschlossenen Immobilienfonds auf die Gestaltung der Kaufverträge, der Mietverträge, der Mietgarantien, der Indexierung und Verlängerungsoptionen zu achten.

Hedgefonds nutzen die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten des Marktes und sind nicht abhängig von der Entwicklung auf Aktien- und Rentenmärkten. Dadurch sollen konstante Erträge erzielt werden. Positive Erträge können Hedgefonds zum Beispiel durch Spekulation auf fallende Kurse, den Handel mit Derivaten und Leerverkäufen erzielen. Die Aufnahme großer Summen Fremdkapitals, die Unabhängigkeit von anderen Märkten und der spekulative Charakter machen Hedgefonds zu einer sehr flexiblen aber auch riskanten Anlageform.

Leasingfonds sind Beteiligungen am Leasinggeschäft. In den meisten Fällen geht es dabei um Flugzeuge, Container und Immobilien. Kunden, die solche Objekte leasen, bezahlen Leasingraten. Mit diesen werden Managementkosten und Unterhaltsaufwendungen für das Leasingobjekt bezahlt. Der Rest wird letztendlich als Zinsen und Tilgung an die Leasingfonds-Anleger ausbezahlt. Bei Leasingverträgen wird das geleaste Objekt am Ende der Laufzeit verkauft – aus dem Erlös erhält der Anleger dann das investierte Kapital zurück.

Lebensversicherungsfonds betätigen sich auf dem Markt für bestehende (Kapital- und Risiko-) Lebens­ver­sicherungs­policen. Diese werden beispielsweise von Versicherten verkauft, weil sie nicht mehr gebraucht werden oder nicht mehr weiter eingezahlt werden sollen. Die Lebensversicherungsfonds profitieren von der Spanne, die zwischen dem niedrigeren Rückkaufwert der Police an die Versicherung und dem eigentlichen Marktwert der Police liegt. Denn die garantierten Auszahlungen am Ende der Laufzeit einer Lebensversicherung liegen höher als der Wert zum Zeitpunkt eines vorzeitigen Verkaufs.

Medienfonds dienen der Finanzierung von Produktionen im Film- und Fernsehgeschäft. Die Gewinnchancen sind im Erfolgsfall beträchtlich, Risiken ergeben sich aus den Bedingungen der Medienwirtschaft. Einige Risiken, beispielsweise der Filmproduktion, können durch Versicherungen minimiert werden. Bei der Risikoabschätzung für einen Medienfonds spielt auch die mögliche Aufnahme von Fremdkapital für das oder die jeweiligen Projekte eine große Rolle.

Mischfonds investieren in Aktien und Anleihen. Dies erlaubt es, flexibler auf Schwankungen zu reagieren und beispielsweise in Zeiten fallender Kurse Umschichtungen in Festverzinsliche Wertpapiere vorzunehmen. So können auch in für Aktien ungünstigen Zeiten Wertzuwächse erzielt werden. Im Vergleich zu reinen Aktienfonds bieten Mischfonds somit größere Sicherheit. Bei der Chancen-Risikoabwägung muss das Mischungsverhältnis der Anlage beachtet werden.

Private Equity bedeutet Kapitalunterstützung auf Zeit. Private Equity Fonds stellen Unternehmen Kapital für einen bestimmten Zweck zur Verfügung. Bei Venture Capital handelt es sich dabei um ein Unternehmen in der Gründungsphase. Private Equity bietet eine oftmals erfolgversprechende Alternative zur aktien- oder bankkreditbasierten Kapitaldeckung.

Projektentwicklungsfonds sammeln Kapital für Immobilienprojekte. Im Gegensatz zu klassischen Immobilienfonds spielt das Konzept der Investition eine noch wichtigere Rolle, da im Planungsstadium größere Unsicherheiten mit einbezogen werden müssen als bei bereits fertiggestellten Immobilien.

Prozesskostenfonds stellen in unternehmerisch ausgesuchten Fällen Gerichtskosten zur Verfügung. Dabei wird zunächst geprüft, ob ein Prozess erfolgreich sein kann – wenn er als aussichtsreich eingeschätzt wird, übernimmt der Fonds bei einer Niederlage die entstehenden Prozesskosten. Für diese Zusage verpflichtet sich der Kunde im Erfolgsfall, einen Teil seines Gewinns an den Prozesskostenfonds abzugeben sowie die Kosten zu übernehmen, die von der Gegenseite nicht bezahlt werden. Der Erfolg eines solchen Fonds hängt von der Richtigkeit der Einschätzungen der verschiedenen Fälle vor Gericht ab.

Rohstofffonds investieren in vielfältige Rohstoffe, vor allem aber in Öl, Gas und Edelmetalle. Der Erfolg eines Rohstofffonds ist abhängig vom gewählten Anlageschwerpunkt und den Bedingungen auf den Handelsplätzen der Weltwirtschaft. Vor- und Nachteile einer Investition in Rohstofffonds sind eng verknüpft mit der Entwicklung von Angebot und Nachfrage nach den jeweiligen Handelsgütern.

Schiffsfonds erwirtschaften Gewinne durch die Vermietung von Schiffen. Die erzielten Chartereinnahmen werden nach Abzug der Betriebskosten, Kreditzinsen, Tilgung und Managementkosten als Ausschüttung an die Fondsinvestoren ausbezahlt. Bei der Auswahl erfolgreicher Schiffsfonds sind zahlreiche Faktoren ausschlaggebend, wie die Schiffsarten, Angebot und Nachfrage auf dem jeweiligen Wirtschaftssektor und die Fremdkapitalquote zur Finanzierung der Schiffe.

Umweltfonds beteiligen sich vor allem an Projekten, die regenerative Ressourcen erschließen. Dazu zählen Bioenergie-, Geothermie-, Solar- und Windfonds. Auch hier ist die Rendite abhängig von zahlreichen Faktoren, vor allem aber auch von Angebot und Nachfrage auf dem Energiemarkt.

Zweitmarktfonds kaufen Anteile geschlossener Fonds auf, die Anleger verkaufen wollen. Dabei profitieren die Zweitmarktfonds davon, dass Anteile unter ihrem eigentlichen Wert verkauft werden, weil ein Anleger beispielsweise das eingesetzte Kapital früher benötigt. Die Zweitmarktfonds halten diese Anteile dann bis zur planmäßigen Auflösung der Fonds und können so Gewinne erwirtschaften.

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