Nach Angaben des deutschen Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) zum Netto-Mittelaufkommen bei Publikumsfonds floss 2014 die Rekordsumme von rund 22,7 Milliarden Euro in Mischfonds, 16,9 Milliarden in Rentenfonds und 2,2 Milliarden in offene Immobilienfonds. Wie im Vorjahr sank das Aufkommen bei Aktienfonds - 2014 sogar um 10,2 Milliarden. Dieses Ergebnis ist überwiegend auf einen Ausnahmefall zurückzuführen, da institutionelle Anleger allein aus einem Produkt 8,2 Milliarden Euro abzogen. Das Netto-Mittelaufkommen beschreibt die Differenz aus den Mittelzuflüssen durch Anteilscheinverkäufe und Mittelabflüsse durch Anteilscheinrücknahmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Demnach wurden 2014 mindestens 41,8 Milliarden Euro neu investiert - wobei dieses Ergebnis weit höher ausfallen würde, wenn man kostenpflichtige Umschichtungen und Aktienfondskäufe berücksichtigt.
Die AVL-Analyse:
- Die übliche Abschlussprovision bei Mischfonds beträgt vier Prozent. Geht man bei den Anteils-Neukäufen von einer Summe von 22,7 Milliarden Euro für 2014 aus, wurden im vergangenen Jahr Abschlussprovisionen in Höhe von mindestens 908 Millionen Euro bezahlt.
- Bei Rentenfonds beträgt die übliche Abschlussprovision drei Prozent. Bei Anteils-Neukäufen von rund 16,9 Milliarden Euro ergibt das eine Summe von mindestens 507 Millionen Euro.
- Bei offenen Immobilienfonds beträgt die übliche Abschlussprovision fünf Prozent. Bei Anteils-Neukäufen von rund 2,2 Milliarden Euro ergibt das eine Summe von mindestens 110 Millionen Euro.
- Insgesamt handelt es sich damit um ein Gesamtvolumen von 1.525 Millionen Euro, das für Abschlussprovisionen fällig geworden ist. Auch bei Aktienfonds beträgt der Ausgabeaufschlag üblicherweise fünf Prozent. Ginge man zusätzlich von Zuflüssen in Aktienfonds aus, stiege das Volumen weit über 1,5 Milliarden Euro.
Fondsanteile werden nach wie vor mehrheitlich direkt beim Anbieter gekauft
Wie eine Gfk-Studie im Auftrag des BVI gezeigt hat, erwerben Privatanleger 80 Prozent der Fondsanteile von Publikumsfonds direkt bei Banken, Sparkassen oder Fondsgesellschaften (siehe Tabelle). Infolgedessen kann man davon ausgehen, dass Anleger weiterhin für rund 80 Prozent der Anteilskäufe den vollen Ausgabeaufschlag bezahlen. Für 2014 ergibt das die gewaltige Summe von 1,2 Milliarden Euro. Sicherlich kostet eine gute Anlageberatung Geld, nur fühlen sich viele Bankkunden unverändert schlecht beraten. Und das offensichtlich zu Recht, wie eine Studie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zeigt. Demnach passt jedes zweite von Anlageberatern empfohlene Finanzprodukt nicht zum Bedarf des Kunden. „Anstatt für oft schlechte Beratung über eine Milliarde Euro an Provision zu zahlen, sollten Anleger prüfen, ob sie auf eine Anlageberatung verzichten können. Durch die Wahl des richtigen Vermittlers können sie sich dann die Abschlusskosten komplett sparen", sagt Uwe Lange.
Privatanleger, die auf Beratung verzichten und sich selbstständig informieren, können bei Discount-Finanzvermittlern wie AVL dieselben Finanzprodukte ohne Abschlussprovision erwerben. Stiftung Warentest hat aktuell in der März-Ausgabe des Magazins Finanztest erneut Discount-Finanzvermittler als günstigste Alternative bestätigt. Die Anbieter finanzieren sich dabei ausschließlich über die Betreuungsgebühr, welche Sie direkt vom Fondsmanagement des jeweiligen Fonds erhalten. AVL bietet über 19.000 der insgesamt rund 22.000 Fonds mit 100 Prozent Rabatt auf den Ausgabeaufschlag an. Der Kunde erhält beim Fondskauf von AVL eine Maximal-Rabatt-Garantie.
<figure class="table">Vertrieb Fondsanteile (Publikumsfonds) | |
---|---|
Vermittler | Anteil in % |
Banken & Sparkassen | 69,70 |
Fondsgesellschaften | 12,50 |
Direktbanken | 11,30 |
Vermögensberater | 10,80 |
Versicherungsvertreter | 4,80 |
Sonstige | 4,00 |
</figure>
Quelle: GFK Finanzmarktpanel/ BVI, Stand 2010, Mehrfachnennung möglich.
Weitere Informationen online:
- BVI-Statistik: BVI_Investmentstatistik1412_DE.pdf
- Studie Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv): www.vzbv.de/pressemeldung/anlageprodukte-gehen-am-verbraucherbedarf-vorbei
- Stiftung Warentest/ Finanztest: Aktienfonds: Sieben Strategien im Vergleich