Rentenfonds investieren in festverzinsliche Wertpapiere, die auch Renten oder Bonds genannt werden. Sie waren in der jüngeren Vergangenheit klare „Krisengewinner“: Denn wenn das allgemeine Zinsniveau fällt, steigen die Kurse von festverzinslichen Wertpapieren.
„Aber nun wird die Luft dünner“, sagt Uwe Lange, Geschäftsführer von AVL Finanzvermittlung. „Es gibt in Europa nur noch wenig Spielraum für weitere Leitzins-Senkungen.“ In den USA erwarten Anleger derzeit sogar eher eine Zinswende nach oben, was die Kurse einiger Rentenfonds in den vergangenen Wochen nach unten gezogen hat.
„Modifizierte Duration“ als Risiko-Gradmesser
Dabei gilt: Je länger die Anleihen eines Rentenfonds noch laufen, desto mehr reagieren die Kurse von Rentenfonds auf (erwartete) Zinsänderungen. Der Rentenfonds-Anleger sollte daher in den Fondsinformationen einen Blick auf die so genannte „Duration“ werfen: Sie gibt die durchschnittliche Restlaufzeit von Rentenpapieren eines Fonds an. Je kürzer sie ist, desto weniger wirken sich Zinsänderungen aus. Noch hilfreicher ist die „modifizierte Duration“: Sie gibt an, um wieviel der Rentenfonds-Kurs fällt, wenn der Zins um einen Prozentpunkt steigt.
„Darüber hinaus sollten Anleger bei Rentenfonds immer die Kosten im Blick haben“, sagt AVL-Geschäftsführer Uwe Lange. „Während die laufenden Verwaltungskosten nicht zu beeinflussen sind, können Kosten wie Ausgabeaufschlag sowie Depot- und Transaktionsgebühren komplett vermieden werden. Die Kostenersparnis ist zum einen dann wichtig, wenn mal nicht solche Spitzenrenditen wie in der jüngsten Vergangenheit erzielt werden können. Zum anderen schafft Fondskauf zum Nulltarif Flexibilität, da der Anleger es leichter hat, den Fonds bei geänderten Rahmenbedingungen wieder zu wechseln.“